Spannender Weltcup-Abschluss: Sorgt Beata Nelson bei der Premiere für eine große Überraschung?

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Hochspannung in der Schwimm-und Sprunghalle im Europasportpark (SSE): Im letzten Finalabschnitt des FINA Swimming World Cups in Berlin fällt am Sonntag (19:00 Uhr im Livestream auf All Aquatics) die Entscheidung in der Meetingwertung. Drei Rennen jedes Aktiven kommen dabei in die Wertung, die sich aus Platzierungspunkten und FINA-Punkten (welche die Zeiten ins Verhältnis zum jeweiligen Weltrekord setzen). Jeweils 12.000 US-Dollar gehen am Ende an die Besten, dahinter winken 10.000 Dollar für Rang zwei und 8.000 Dollar für Rang drei. Abgestuft wird das sogar hinunter bis Platz 20, für den immer noch 4.000 US-Dollar ausgeschüttet werden. Jedes Zehntel kann also ein hübsches Sümmchen wert sein. Entsprechend umkämpfte Rennen sind zu erwarten.

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Als Führende geht Beata Nelson (USA) ins Rennen der Frauen, allerdings hat sie im Gegensatz zu einigen Rivalinnen schon drei Rennen in der Wertung, und als Vorlauffünfte über 200m Rücken und 200m Lagen wird eine Verbesserung womöglich schwerfallen. Siobhan Haughay (HKG) schwimmt nach Siegen über 400m und 200m Freistil auch über die 100m einem Erfolg entgegen, in 52,41 Sekunden war die Kurzbahn-Weltmeisterin am Sonntag klar die Vorlaufschnellste. „Berlin ist mein erster Weltcup überhaupt. Ich bin wirklich nur hierhergekommen, um einen guten Wettbewerb abzuliefern und ein paar Meter auf der Kurzbahn zu machen. Dass ich jetzt da oben stehe in der Punktwertung, ist nur das Sahnehäubchen“, meinte Nelson. „Über Punkte mache ich mir erst Gedanken, wenn ich hier durch bin. Jetzt versuche ich nur, mich auf ein Rennen nach dem anderen zu konzentrieren.“

Bei den Männern untermauerte der Führende Matthew Sates (RSA) als Vorlaufschnellster über 200m Freistil (1:43,17 Minuten) seine Ambitionen auf eine Titelverteidigung. Ebenfalls vorn lag Dylan Carter (TTO) über 50m Schmetterling (22,61), wo Chad le Clos (RSA) als bislang Sechster (22,84) am Abend definitiv mehr braucht für die Gesamtwertung.

Die Aktiven des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) sind dann noch einmal in vier Finals aussichtsreich vertreten. Jeweils als Dritte gehen Angelina Köhler über 100m Schmetterling (57,73), Marius Kusch über 50m Schmetterling (22,64) und Marco Koch über 200m Brust (2:07,71 Minuten) in ihre Endläufe. Chancen auf eine Medaille haben zudem auch wieder Isabel Gose und Sarah Wellbrock im schnellsten Zeitlauf über 800m Freistil.

„Dieses Jahr war echt schwer. Nachdem ich Corona hatte, habe ich irgendwie verlernt, mich zu belasten, oder mein Körper hat es einfach nicht zugelassen. Immer, wenn ich versucht habe, vom vierten in den fünften Gang zu schalten, ist nichts mehr passiert. Deswegen habe ich auch eine sehr lange Sommerpause gemacht, wo ich mich auch mal bisschen anderweitig orientiert habe mit Alternativtraining im Triathlon“, sagte Ex-Weltmeister Koch. „Seit knapp sechs, sieben Woche trainiere ich wieder im Wasser und es läuft eigentlich ganz gut. Zumindest teilweise habe ich den fünften Gang wiederentdeckt.“ Hoffentlich auch im Finale.

Ohne Finaleinsatz verabschiedete sich 400m-Europameister Lukas Märtens. Über 200m Freistil wurde der Magdeburger 26. (1:46,72), auch Florian Wellbrock (1:48,72) war am Morgen nach seinem Triumph über 1500m Freistil hier chancenlos. Die beiden Magdeburger konnten wegen der Bundeswehrgrundausbildung nicht wie gewohnt trainieren und werden die Kurzbahnsaison für sich nun beenden und auch auf einen Start bei der Kurzbahn-WM in Melbourne (AUS/13. – 18. Dezember) verzichten. „Eine Reise nach Melbourne würde zu viel Aufwand für wenig Ertrag bedeuten für mich“, erklärte Märtens. „Da bindet man sich mit Reise, Zeitanpassung usw. letztlich zwei oder drei Wochen ans Bein, und bei mir ist Kurzbahn ja immer noch mit Unwägbarkeit verbunden. Wir stellen in diesem Herbst daher lieber das Training in den Vordergrund.“

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