Gemeinsame Staffel mit den Aktiven der Special Olympics beeindruckt die Schwimmstars: „Wir können uns so viel abschauen“

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Eine gemeinsame Staffel mit Aktiven der Special Olympics und den großen Stars der Schwimmwelt setzte am Ende des ersten Finalabschnitts beim Weltcup in Berlin ein wichtiges Zeichen für Inklusion. Superstars wie Weltmeister Thomas Ceccon (ITA), Matthew Sates (RSA), Hali Flickinger (USA) oder Anastasia Gorbenko(ISR) schwammen wie die deutschen Aushängeschilder Sarah Wellbrock, Isabel Gose, Lukas Märtens und Florian Wellbrock jeweils abwechselnd eine Bahn mit den Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung, die sich auf die Weltspiele der Special Olympics im nächsten Jahr in Berlin (17. – 25. Juni)vorbereiten.

Von den vollen Tribünen gab es viel Applaus, auch wenn Doreen Glaubitz, Claudia Wolfsteller, Lukas Dietrich oder Dominic Klug natürlich nicht auf die Geschwindigkeiten der Weltbesten kommen – darum ging es diesmal ja auch gar, sondern um die verbindende Kraft des Sports. Wer gesehen hat, wie sich nach dem Zieleinlauf dann alle geherzt und abgeklatscht haben, konnte spüren, wie stark diese Kraft sofort wirkt.

Mich beeindruckt es, wie Menschen mit Beeinträchtigung offenbar viel leichter durch das Leben gehen. Wir machen uns immer so viele Gedanken, über Dinge, die eigentlich nebensächlich sind, für die wir keine Energie verschwenden sollten. Die Athlet*innen etwa, mit denen wir jetzt gerade gestartet sind, die strahlen so eine Lebensfreude aus. Davon können wir uns so viel abschauen. Wir müssen uns nicht über so viele Kleinigkeiten aufregen. Das finde ich sehr beeindruckend, wie die durch das Leben gehen, hier zu der Staffel antreten, sich dem stellen, obwohl sie alle super nervös vor dem Start waren“, sagte die Olympiadritte Sarah Wellbrock anschließend.

Auch ihr Mann, der Olympiasieger Florian Wellbrock, hat seine Freude an diesem besonderen Wettkampf. „Wir haben uns kurz vorgestellt, miteinander gesprochen, und merkten gleich, dass die Athlet*innen sehr aufgeregt waren, aber auch sehr interessiert. Sie wollten vieles wissen, etwa wo wir herkommen, und ich war in der Staffel mit Hali Flickinger aus den USA, also musste ich sofort ein wenig dolmetschen, weil die Sprachbarriere da war“, erzählte der 25-Jährige. „Ich kann in diesen Begegnungen immer total gut loslassen. Eigentlich bin ich eher, sagen wir, spießig, und versuche den Erwartungen meines Gegenüber perfekt zu entsprechen. Mit den Special-Olympics-Sportler*innen kann ich mich davon frei machen. Es ist vollkommen egal, ob ich nicht perfekt bin. Ich werde akzeptiert, so wie ich bin, egal was ich für Macken und Fehler mitbringe. Und das akzeptiere ich genauso. Dieses Geben und Nehmen ist total wertvoll.“ Genauso wie die unified relay beim Weltcup.

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