Bob Bowman – der begehrteste Trainer der Welt?

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Am Rande des FINA Swimming World Cup 2013 in Berlin haben wir den weltbekannten Trainer Bob Bowman getroffen, um mit ihm über Berlin, den Weltcup, seinen alten Schützling Michael Phelps und seinen aktuellen Schwimmstar Yannick Agnel zu sprechen.

Besonders an Berlin gefällt Bob Bowman, dass er die Stadt dieses Mal bei gutem Wetter erleben kann, denn bis jetzt waren die Weltcups immer im Spätherbst. Neben den sommerlichen Temperaturen fällt einem sofort noch eine Veränderung bei Bob Bowman auf: sein Jahrhunderttalent Michael Phelps, den er von klein auf trainiert hat, ist diesmal nicht an seiner Seite. Stattdessen gibt Bowman seinem neuen Schwimmer Yannick Agnel (FRA) Anweisungen. Nach dem Karriereende von Phelps trainiert mit Agnel der nächste Top-Athlet unter Bowman, der – so der Coach – aber nicht solch ein vielseitiger Schwimmer wie Phelps werden wird: „Er konzentriert sich vor allem auf die Kraulstrecken, aber ich habe noch nicht genug gesehen, um schon eine Entscheidung zu treffen.“

Bob Bowman ist ein sehr kritischer Trainer, vor allem sich selbst gegenüber. Wenn etwas schief gelaufen ist, suche er den Fehler zuallererst bei sich und nicht bei seinen Sportlern. „Normalerweise“, sagt er, „machen die Schwimmer, was du von ihnen forderst. Also musst du die richtigen Dinge fordern.“ Der Erfolgstrainer verrät, dass er eigentlich mehr oder weniger zufällig zum Coach wurde, indem er bei einem Ferienjob sein Talent als Trainer entdeckte. Dann kam der große Erfolg mit dem 18-maligen Olympiasieger Michael Phelps. Über dessen Comeback kann und will er sich nach wie vor nicht äußern, wenn es allerdings doch dazu kommen sollte, würde er Michael raten, sich an kürzeren Strecken zu versuchen und ihn in der Lagenstaffel einsetzen. Im Moment sieht er seinen früheren Schwimmer, der für ihn immer wie ein Sohn war, nicht so häufig, aber „wir haben immer noch Kontakt“, so Bowman. Wer einen Sportler wie Phelps hervorgebracht hat, bekommt doch sicherlich auch viele Anfragen von Sportlern aus aller Welt? „Natürlich“, sagt Bob Bowman, „aber wer bei mir trainieren will, muss den Willen haben, hart zu arbeiten; meine Programme sind sehr hart.“ Außerdem sei die richtige Einstellung zum Sport wichtig – und selbstverständlich „müssen sie gut genug sein.“

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